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Wann Sie die Giftnotrufzentrale sofort anrufen sollten

Eltern sind den ganzen Tag über mit vielen Dingen beschäftigt, die ihre Aufmerksamkeit erfordern. Aktive Kleinkinder, neugierige Babys und möglicherweise auch Heimarbeit oder andere Verpflichtungen machen es schwierig, immer ein wachsames Auge auf ihren Nachwuchs zu haben. Im Folgenden finden Sie Informationen darüber, wie Sie gefährliche Substanzen in Ihrem Zuhause erkennen können und wann es notwendig ist, den Giftnotruf zu kontaktieren.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Stellen Sie sicher, dass Sie alle schädlichen Substanzen in Ihrem Zuhause erkennen und sicher aufbewahren, indem Sie sie gut verschlossen oder außerhalb der Reichweite aufbewahren.
  • Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Vergiftung vorliegt, sollten Sie sofort die Notaufnahme aufsuchen, auch wenn sich Ihr Kind normal verhält. Achten Sie besonders auf Veränderungen der Atmung und des Bewusstseinszustands.
  • Die häufigsten Anrufe, die beim Giftnotruf eingehen, betreffen Kinder im Alter von bis zu zwei Jahren und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 29 Jahren.
  • Um im Falle einer Vergiftung vorbereitet zu sein, sollten Sie wichtige Notfallkontakte sowohl in Ihrem Handy speichern als auch an einem gut sichtbaren Ort notieren.

Im Jahr 2020 waren die meisten Anrufe bei den Giftnotrufzentralen von Kindern im Alter von bis zu zwei Jahren betroffen. Die zweithäufigste Altersgruppe waren Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 29 Jahren. Es ist sinnvoll, darüber nachzudenken, wie ein sicheres Zuhause für Kinder in verschiedenen Altersgruppen und Lebensphasen aussieht. Neben der Prävention von Vergiftungen ist es auch wichtig, vorbereitet zu sein und zu wissen, wie man sich im Falle eines Verdachts auf Vergiftung verhält.

Wie kann man vorbereitet sein?

Sie sollten wissen, wie Sie den Giftnotruf erreichen. Dies ist vertraulich und kostenlos:

Direkt anrufen unter der Nummer 1-800-222-1222.
Über das Online-Tool webPOISONCONTROL.

Legen Sie im Telefon Ihre Notfallkontakte an und notieren Sie sich wichtige Telefonnummern, die Sie zu Hause schnell finden können:

  • Örtliche Ambulanz, falls der Rettungsdienst in Ihrer Region keine Ambulanz schickt.
  • Kinderarztpraxis.
  • Giftnotruf.

Wie können Vergiftungen verhindert werden?

Vergiftungen bei kleinen Kindern erfolgen oft unbeabsichtigt, wenn die Eltern zu Hause sind und nicht aufpassen. Um Unfälle zu vermeiden, sollten potenziell giftige Substanzen im Haushalt identifiziert und der Zugang zu ihnen verhindert werden. Zu den gefährlichsten und leicht zugänglichen Giften gehören Medikamente, Knopfbatterien, Reinigungsmittel, Nikotin, Pestizide sowie Benzin und Autoflüssigkeiten wie Frostschutzmittel und Scheibenwischwasser. Natürlich gibt es noch viele andere Haushaltsgegenstände, die Schaden anrichten können.

Verschiedene Stoffe erfordern verschiedene Arten der Lagerung. Im Folgenden sind einige empfohlene Lagerungs- und Präventionsmethoden aufgeführt:

  • Rauch- und Kohlenmonoxidmelder sollten immer in einem einsatzbereiten Zustand sein, um ihre Funktionstüchtigkeit sicherzustellen. Es ist wichtig, dass diese Geräte ordnungsgemäß funktionieren.
  • Es ist wichtig, Geräte, die Knopfbatterien enthalten, deutlich zu kennzeichnen. Zum Beispiel gehören Fernbedienungen, Schlüsselanhänger, Uhren, flammenlose Kerzen und Kinderbücher mit Musik zu den Geräten, die mit Knopfbatterien betrieben werden können. Wenn ein Kind eine solche Batterie verschluckt, kann dies schwerwiegende Schäden in den Atemwegen verursachen. Innerhalb von zwei Stunden kann sie ein Loch in der Speiseröhre verursachen.
  • Kennen Sie die Namen Ihrer Zimmerpflanzen? Es ist wichtig, nicht nur auf Reinigungsmittel und Chemikalien zu achten, sondern auch auf die Kindersicherheit in Ihrem Haus in Bezug auf Zimmerpflanzen. Stellen Sie sicher, dass Sie die Namen Ihrer Zimmerpflanzen kennen. Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind eine Zimmerpflanze gegessen hat, können Sie den Giftnotruf kontaktieren. Es gibt viele giftige Zimmerpflanzen, sowohl im Ganzen als auch teilweise verzehrt. Dazu gehören gängige Pflanzen wie Philodendron, Pothos und Oleander.
  • Es ist wichtig, verschlossene Schränke zu haben, um Medikamente, Reinigungs- und Waschmittel außerhalb der Sicht und Reichweite von Kindern aufzubewahren. Laut der American Academy of Pediatrics wird empfohlen, Flüssig- oder Pulverwaschmittel anstelle von Kapseln zu verwenden, bis alle Kinder im Haushalt älter als sechs Jahre sind.
  • Sicherheitsriegel können trotz gelegentlicher Unzuverlässigkeiten eine praktische Lösung sein, wenn keine anderen Aufbewahrungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen, aber sie können hilfreich sein.
  • Es ist wichtig, Sicherheitsverschlüsse auf allen Medikamenten anzubringen. Wenn Sie diese Medikamente nicht mehr benötigen, sollten Sie sie sicher entsorgen. Besuchen Sie die Website der FDA, um Informationen über Programme zur Rückgabe von Medikamenten zu erhalten oder eine Liste von Medikamenten einzusehen, die sicher über die Toilette oder den Hausmüll entsorgt werden können.
  • Bitte überprüfen Sie immer das Etikett, bevor Sie Ihrem Kind Medikamente verabreichen, um sicherzustellen, dass Sie die richtige Dosierung kennen und diese korrekt abmessen und geben. Vermeiden Sie es, Medikamente als “Süßigkeiten” zu bezeichnen.

Bei Verdacht auf Vergiftung

Wenn Ihr Kind einen Anfall hat, krampft, bewusstlos ist oder nicht atmet, rufen Sie sofort den Notarzt.

Andere Vergiftungsanzeichen, die sofortige Hilfe erfordern:

  • Erbrechen.
  • Sabbern.
  • Verwirrtheit.
  • Schläfrigkeit.
  • Plötzliche Verhaltensänderung.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind giftige Substanzen eingenommen hat, aber normale Atmung und Verhalten zeigt, sollten Sie den Giftnotruf kontaktieren oder das Online-Tool nutzen, um Hilfe zu erhalten.

  • Bei verschluckten Flüssigkeiten: Bringen Sie Ihr Kind nicht zum Erbrechen und verwenden Sie keine Brechmittel.
  • Gift im Auge: Augen 15 Minuten lang mit Wasser bei Raumtemperatur spülen.
  • Wenn Sie giftige Dämpfe eingeatmet haben, bringen Sie das Kind bitte ins Freie und achten Sie auf jegliche Veränderungen in der Atmung oder im Gemütszustand.
  • Wenn jemand eine Knopfbatterie geschluckt hat, sollte man nicht den Finger in den Mund stecken. Es ist ratsam, sofort die Notaufnahme aufzusuchen.

Es gibt viele Produkte im Haushalt, die potenziell gefährlich sein können. Als Eltern ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Vergiftungen bei Kindern zu verhindern. Eine effektive Methode besteht darin, die Anzahl schädlicher Substanzen zu begrenzen und sicherzustellen, dass sie sicher verschlossen und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind eine Vergiftung erlitten hat, zögern Sie nicht und suchen Sie sofort Hilfe auf. Begeben Sie sich entweder in die Notaufnahme oder kontaktieren Sie den Giftnotruf für weitere Unterstützung.

Ressourcen:

  1. Gesunde Kinder. Vergiftungsprävention und Behandlungstipps für Eltern.
  2. Giftnotruf. Giftige und ungiftige Pflanzen.
  3. Bundesarzneimittelbehörde. Entsorgung nicht verwendeter Medikamente: Was Sie wissen sollten.
  4. UptoDate. Prävention von Vergiftungen bei Kleinkindern.
  5. Vergiftungskontrolle. Vergiftungsprävention, Kleinkind.